Arthroskopische Schulterstabilisierung |
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Arthroskopische
Schulterstabilisierung
Mit der Entwicklung der arthroskopischen Chirurgie hat sich auch die Patientenmorbidität entscheidend senken lassen. War die Schulterarthroskopie in den 70iger Jahren noch rein diagnostisch, so hat sie sich mittlerweile zu einer operativen therapeutischen Methode weiterentwickelt. Mit der ständigen Weiterentwicklung arthroskopischer Instrumente, lenkte sich die Aufmerksamkeit besonders auch auf die Behandlung von Schulterinstabilitäten. Die offene Schulterstabilisierung erlaubt die Reparation des abgelösten und beschädigten Kapsel-Labrum-Komplexes mit Kapselverengung, aber oftmals unter Verlust der Außenrotationsfähigkeit, was insbesondere den Überkopfsportler zur Aufgabe seiner Sportart zwingt. Die arthroskopische Labrumrekonstruktion hingegen ist äußerst anatomisch und erlaubt den sportlichen Patienten die meist volle Außenrotation. Deutliche Vorteile der minimal-invasiven arthroskopischen Technik liegen in der schnelleren Rehabilitation, in dem geringerem postoperativem Schmerz und der verbesserten Kosmetik. Es gibt im Bereich der arthroskopischen Schulterstabilisierungen verschiedene Techniken, wie z.B. die transglenoidale Technik nach Caspari und Morgan(Landsiedl, Walch), die Verwendung von Fadenankern, resorbierbar oder nicht resorbierbar, Staples, Stiften bzw. „Tacks“ aus Polyglukonat oder Poly-L-Lactid, sowie Ankern ohne Knotenbefestigung (=bioknotless). Mittels spezieller Fasszangen, Nadeln etc. erfolgt eine Kapselraffung mit anatomischer Labrumrekonstruktion. Indikation Primär ist es wichtig zu klären, welche Art der Instabilität vorliegt. Der beste Kandidat für eine arthroskopische Schulterstabilisierung ist derjenige mit geringer Luxationszahl und einer anterior-inferioren Schulterinstabilität. Die Indikation zur arthroskopischen Schulterstabilisierung sehe ich bereits nach der ersten aufgetretenen Luxation. Auch wird die Anzahl der stattgehabten Luxationen nicht als Kontraindikation für die arthroskopische Technik gesehen. Eine Kontraindikation besteht bei größeren knöchernen Glenoiddefekten, die offen versorgt werden sollten. Chirurgische
Technik
Der Kapsel-Labrum-Komplex wird mit Hilfe eines Bankart-Messers mobilisiert, so daß das zu rekonstruierende Labrum gut und ohne zu große Spannung an den vorderen Glenoidrand gezogen werden kann. Der gesamte vordere Glenoidrand wird auf eine Breite von etwa 1cm mit einer Fräse angefrischt, so daß kleine Blutungen entstehen. Mit der Kugelfräse werden nun 3-4 Vertiefungen im Bereich des Knorpel-Knochen-Übergangs am vorderen Glenoidrand angelegt, die zur Aufnahme der Fadenanker dienen.
Über den tiefen vorderen Zugang wird nun mit Hilfe von Setzinstrumenten der jeweilige Anker am Glenoidrand eingebohrt. Über den vorderen unteren Zugang erfolgt schließlich mit speziellen Instrumenten der Kapsel-Labrumshift.
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